Sunday, 29 August 2010

Interkulturelles Training: Weblog


Expatriate-Erfahrungen im Ausland: 
Interkulturelles Weblog


Auslandsentsendungen haben neben den vielen spannenden Seiten auch ihre Herausforderungen: Die räumliche Trennung von Familie und Freunden erschwert gerade in den ersten Monaten oft die Anpassung in der neuen Umgebung. 

Hinzu kommt bei manchen Entsendungen auch noch ein Unverständnis bezüglich des Ziellands gerade, wenn es sich um Destinationen in der Arabischen Welt handelt. "Ist das nicht gefährlich?" oder "Warum müsst Ihr denn da hin?" sind noch die harmlosesten Kommentare, die man zu hören bekommt. 

Während unseres eigenen Auslandsaufenthalts auf der "Achse des Bösen" in Damaskus / Syrien 2005-06 haben wir uns eine proaktive Variante überlegt, um sowohl mit dem sozialen Umfeld in der Heimat in Kontakt zu bleiben als auch mit vielen Missverständnissen und Unwissen aufzuräumen: Ein Weblog! 


 Ein Jahr in Damaskus: 
Lebendige Erinnerungen


Und es war ein voller Erfolg: Zum einen konnten wir so unsere Familie und Freunde über die vielfältigen kulturellen Sehenswürdigkeiten des Landes und der Region informieren und ihnen zeigen, wie gut es sich tatsächlich vor Ort leben lässt; und zum anderen war es auch für uns eine sehr gute Möglichkeit, die täglichen interkulturellen Erfahrungen zu verarbeiten und zu präsentieren.



Und heute noch haben wir mehrere Zugriffe täglich auf das Weblog – insgesamt über 3.000 Besucher seit Anbeginn! 


Empfehlung im interkulturellen Training

Die guten Erfahrungen haben mich dazu gebracht, ein Weblog auch den  Teilnehmern und Teilnehmerinnen meiner interkulturellen Trainings weiterzuempfehlen. 

Und manche haben diese Anregungen gerne aufgenommen und in genialer Weise umgesetzt! Ein Schweizer Ehepaar, das ich vor kurzem auf ihre Auslandsentsendung nach Amman / Jordanien vorbereitet habe, hat das Weblog für sich als idealen Kommunikationskanal entdeckt. 


 Lellis in Jordanien: 
Authentische interkulturelle Erfahrungen in Amman


Und mit Beginn des Umzugs haben sie begonnen zu bloggen: die ersten Eindrücke vor Ort; das unterschiedliche Wochenende und seine Auswirkungen; Wohnungssuche in einer arabischen Millionenstadt;  das angewandte IBM-Managementsystem in Arabien; touristische Highlights; oder die Kapriolen beim Erwerb eines Autos...

Weblog:  Lellis in Jordanien  


Die beiden bloggen auf Schweitzerdeutsch, Deutsch und Englisch und ein paar arabische Worte sind auch schon vorgekommen! Mein persönliches Highlight ist sind die Abenteuer bei der letztendlichen Nicht-Erlangung eines Internetanschlusses einfach nur köstlich und so perfekt aus dem (arabischen) Leben gegriffen...! 

Viel Spaß mit all den kleinen und großen Details aus dem täglichen Leben von Expatriates. Und vielleicht nimmt der ein oder andere das Weblog auch als Anregung für eigene Berichte von vor Ort...


Andreas Hauser
Management Consultant & Intercultural Trainer


Monday, 16 August 2010

Interkulturelles Training: Katar – Qatar


Leben und Arbeiten
im reichsten Land der Welt


Die wenigsten haben bisher von dem kleinen Land Katar Notiz genommen, das wie ein Daumen in den Arabischen Golf hineinragt. Doch auf wirtschaftlicher Ebene weiß man spätestens seit der Beteiligung am Porsche-VW-Deal bzw. dem Großauftrag an die Deutsche Bahn, dass Katar Geld hat – und durchaus auch bereit ist, dies zu investieren!


Blick über die Corniche von Doha


Kein Wunder ist es daher, dass in den letzten Jahren verstärkt deutsche Fach- und Führungskräfte nach Katar gehen, um dort zu arbeiten und zu leben. Doch wie gestaltet sich die Zusammenarbeit vor Ort? Wie läuft der Arbeitsalltag ab? Was sind die beruflichen und privaten Herausforderungen in Katar? Und was bietet das Land an Freizeitmöglichkeiten an?

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit als Projektleiter in den letzten Jahren kenne ich Katar und seine Eigenheiten recht gut. Einige interessante Fakten habe ich hier zusammengetragen:

Wer wüsste denn schon, dass…
  • Katar dem Pro-Kopf-Einkommen nach mit über 120.000 US$ das reichste Land der Welt ist?
  • die Hauptstadt Doha schon Austragungsort u. a. der ASEAN-Games in 2006 und der Welthandelsrunde 2001 war?
  • Katar sich bewirbt, die Fußballweltmeisterschaft 2022 auszutragen?
  • die mit 45 km längste Brücke der Welt zwischen Katar und Bahrain geplant wird?
  • nur rund 15% der geschätzten 1 Million Einwohner in Katar Einheimische sind? 

Wassersport vor der Skyline Dohas
© Qatar Tourism Authority

 
Die (Arbeits-)Kultur in Katar unterscheidet sich doch stark von der westlichen sowie auch von der in anderen Golfstaaten – allerdings hängt das sehr stark vom internationalen Umfeld ab, in dem man sich bewegt.

Für einen erfolgreichen Aufenthalt in Katar ist es daher wichtig, eine interkulturelle Flexibilität mitzubringen, die sich insbesondere auf folgende Bereiche erstrecken sollte:
  • Persönliche Ebene
  • Indirekte Kommunikation
  • Netzwerke und Entscheidungsebenen
  • Hierarchien
  • Zeitverständnis
  • Konfliktmanagement


Die Perle: Das Wahrzeichen Dohas


Auch im privaten Bereich sollte man gut vorbereitet sein. Etwas polemische bezeichnete der Lonely Planet Reiseführer vor Jahren die Hauptstadt Doha als „possibly the most boring place on Earth“ – und während sich die Verhältnisse sicherlich seit damals geändert haben, so ist es doch empfehlenswert, sich ein Hobby mitzubringen oder vor Ort zuzulegen.

Und damit ein immer wiederkehrender Irritationspunkt ein für alle Mal geklärt ist: Im Englischen schreibt sich das Land Qatar (bitte ohne „u“ nach dem Q!) – die korrekte deutsche Schreibweise lautet Katar (auch wenn ein aktueller deutscher Reiseführer dem nicht folgen wollte…).


Als Einstieg habe ich eine Liste mit den (recht übersichtlichen) interkulturellen Büchern angelegt, bei der sich jede(r) Interessierte einen ersten Überblick verschaffen kann:




Außerdem gibt es noch ein schönes Tourismusvideo des Landes, das ich ebenfalls vorstelle, um einen Eindruck vom Land zu geben:





Die von meinen Teilnehmern erhaltenen Rückmeldungen machen deutlich, wie wichtig und hilfreich ein interkulturelles Training für die besonderen Lebens- und Arbeitsumstände vor Ort in Katar ist und damit die Basis für eine erfolgreiche Entsendung legt. 

Für Anfragen zu Entsendungsvorbereitungen für Fach- und Führungskräfte sowie deren Familien nach Doha / Katar oder andere Arabische Golfstaaten stehe ich als interkultureller Trainer gerne bereit.


Andreas Hauser
Management Consultant & Intercultural Trainer

Tuesday, 10 August 2010

SIETAR Regionalgruppe München


Interkulturelle Kompetenz 
verstehen und messen

Dipl. Psychologin Beate Huber
ICUnet.AG, Passau

Vortrag am 15. Juli 2010

  
Abwechslungsreich und interessant – das war der einhellige Tenor des Abends mit Beate Huber, die Einblicke in das Thema der Messung von interkulturellen Präferenzen gab und Instrumente vorstellte, die für die tägliche Arbeit von interkulturellen Trainern von praktischem Nutzen sein können.




Interkulturelle Kompetenz
Was versteht man eigentlich unter interkultureller Kompetenz, woran lässt sie sich festmachen? 

Heutzutage benötigen Manager und Nachwuchskräfte eine Reihe von allgemeinen Kompetenzen, um im internationalen Kontext erfolgreich sein zu können:
  • Projektmanagement-Kompetenz
  • Fremdsprachen-Kompetenz
  • Kommunikations-Kompetenz
  • Medien-Kompetenz
  • Teamfähigkeit
  • Flexibilität
Darüber hinaus wichtig sind adäquates interkulturelles Verhalten aufgrund von länderspezifischem Wissen, aber auch individuelle Eigenschaften und Kompetenzen:
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  • Stressresistenz, emotionale Belastbarkeit und Ambiguitätstoleranz
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Sensibilität für Kulturunterschiede, Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und empathische Kommunikation
  • Offenheit für Neues, Lernbereitschaft und Toleranz

Interkulturelle Potenzialanalyse
Um diese weichen Fähigkeiten greifbarer zu machen und im der täglichen Beratungs- und Trainingsarbeit nutzen zu können, hat ICUnet.AG interkulturelle Potenzialanalyseverfahren entwickelt.
  • Test of Intercultural Sensitivity (TIS):
    Erfassung interkultureller Kompetenzen
  • Intercultural Preference Tool (IPT):
    Erfassung individueller interkultureller Präferenzen
  • Global Team Player (GTP):
    Erfassung des internationalen Teampotenzials

Test of Intercultural Sensitivity (TIS)
Selbsteinschätzungsbogen anhand von 7 Dimensionen:
  • Flexibilität
  • Selbstreflexion
  • Emotionale Stabilität
  • Empathische Kommunikation
  • Ambiguitätstoleranz
  • Lernbereitschaft
  • Offenheit für Neues
Die Auswertung der TIS-Ergebnisse erfolgt in Form eines individuellen schriftlichen Gutachtens, welches ein Ergebnisprofil des Teilnehmers enthält.

Beispiel eines Gutachtens:


Quelle: ICUnet.AG


Intercultural Preference Tool (IPT)
Individuelle Präferenzen werden anhand von sieben Dimensionen dargestellt, die sich an den kulturwissenschaftlichen Theorien von Hall (1990), Hofstede (1993) und Trompenaars (1997) orientieren. Dem individuellen Profil können wissenschaftlich ermittelte Vergleichsprofile von Deutschland (quantitativ) sowie ca. 50 weiteren Ländern (qualitativ) gegenübergestellt werden. 

Die sieben Kulturdimensionen:


Quelle: ICUnet.AG


Global Team Player (GTP)
Selbsteinschätzung vier individueller Kompetenzen für interkulturelle Teamkompetenzen:
  • Teamorientierung
  • Leistungsbereitschaft
  • Flexibilität
  • Kulturelle Sensibilität
Die Auswertung erfolgt mit der Beschreibung der individuellen Testergebnisse sowie optional der Ergebnisse der anderen Teammitglieder.

Diskussion
In der Diskussion kam klar heraus, dass die Tools – wie alle Tools zur Messung von interkultureller Kompetenz – Begrenzungen in der Anwendung haben, gleichzeitig zur Unterstützung von Entwicklungsprozessen im Rahmen interkultureller Trainings und Coachings aber auch wertvolle Dienste leisten können.

Bei der Verbindung von TIS und IPT können allgemeine und individuelle Kriterien kombiniert werden; Unterscheidungen können noch gemacht werden bezüglich verschiedener Fachgruppen bzw. Unternehmenskulturen.

Die kulturellen Dimensionen, die zur Anwendung kommen, sind sowohl greifbar als auch psychometrisch fundiert.

Das Feedback der Teilnehmer ist generell positiv, sie fühlen sich mit den Tools gut aufgehoben und sehen sie als das an, was sie sind: Präferenztools.

Für weitere Informationen zu den Tools, wie interessierte Firmen und Trainer sie für sich und in ihren Trainings anwenden können, steht Frau Huber gerne zur Verfügung:

Beate Huber
Telefon: +49 - (0)8151 – 988 666 0
beate.huber@icunet.ag




Im Namen der SIETAR Regionalgruppe München einen herzlichen Dank an Beate Huber für spannende Einblicke und Möglichkeiten in der täglichen interkulturellen Arbeit!

Und für alle Interessierten, hier der direkte Link zur SIETAR Deutschland:
Weblink SIETAR Deutschland e.V.



Andreas Hauser
Management Consultant & Intercultural Trainer

Monday, 9 August 2010

Interkulturelles Training: Spanien

 
Leben und Arbeiten im Land
des Fußballweltmeisters


Stierkampf, Urlaub und natürlich Fußball – das gehört mit zu den ersten Gedanken, die sich bei der Erwähnung von Spanien in den Köpfen entwickeln. Dabei ist das fast schon eine fahrlässige Stereotypisierung einer komplexen Kulturmischung, die sich in den vergangenen Jahren erfolgreich einen europäischen Spitzenplatz in der Wirtschaft erarbeitet hat.
 

Spanisches Lebensgefühl: Tapas & Caña


Wer wüsste denn schon, dass…
  • es in Spanien vier offizielle Landessprachen gibt?
  • das Bruttosozialprodukt Spaniens pro Kopf in den vergangenen Jahren über dem deutschen lag?
  • kaum ein Restaurant vor 21 Uhr seine Türen öffnet und man typischerweise zwischen 22 und 23 zum Abendessen geht?
  • Katalanen, Basken und Galicier sich zwar gerne als Teil Europas, aber kaum als Spanier bezeichnen?
  • Madrid mit rund 30.000 Bars einen Weltrekord hält?
  • der Hochgeschwindigkeitszug AVE bei nur 5 Minuten Verspätung den vollen Reisepreis zurückerstattet?
Gerade letzteres ist für deutsche Reisende dann doch eher ungewöhnlich – und zeigt, dass die spanische Kultur seine Phobie vor Pünktlichkeit schon seit längerem hinter sich gelassen hat…
 
Oftmals wird der kulturelle Unterschied zwischen Spanien und Deutschland unterschätzt – und führt dann nicht selten zu Missverständnissen, unerfreulichen Erfahrungen oder massiven Problemen in der Zusammenarbeit. Ein interkulturelles Training für diesen Kulturraum hilft dabei, nicht nur die sprachlichen Hindernisse zu überbrücken, sondern auch die charakteristischen Eigenheiten der „Spanier“ zu verstehen und auf sie einzugehen.


Geschichte als Kulturfaktor:
Das maurisches Erbe in Sevilla


Die private Ebene – auch und gerade im geschäftlichen Kontext – ist die Basis für langfristigen beruflichen Erfolg. Dafür muss besonders in den Anfangswochen viel Zeit und Engagement investiert werden, denn das schnelle deutsche „zum-Punkt-Kommen“ ist nicht immer gerne gesehen. 

Auch die indirekte Kommunikation kann in verschiedenen Situationen zur Anwendung kommen. Und welche Bedeutung misst man als effizienter Deutscher schon dem Kaffeeautomaten bei? Doch gerade dort werden informell die eigentlich wichtigen Informationen ausgetauscht. 


Der Kaffee:
Wichtiges Element spanischer (Geschäfts-)Kultur

 
Als interkultureller Trainer für Spanien sehe ich in meiner täglichen Arbeit die Erfolge in der Zusammenarbeit, die eine interkulturelle Vorbereitung von Anfang an mit sich bringt. Ganz gleich, ob es um die Vermeidung heikler Themen (Bürgerkrieg / Separatismus / Nationalismus), die besten Konversationsthemen (Essen / Fußball) oder eine kulturangepasste Change-Management-Strategie (=> „contra el sistema“) geht – ein interkulturelles Management-Training bringt für die Teilnehmer Sicherheit im täglichen Arbeitsalltag und schafft Bewusstsein für die Knackpunkte in der interkulturellen Zusammenarbeit.
 
Als Einstieg habe ich eine Liste mit (interkultureller) Literatur angelegt, bei der sich jede(r) Interessierte einen ersten Überblick verschaffen kann.

Weblink:  Die beste interkulturelle Literatur zu Spanien


Für Anfragen zu Entsendungen, Teamtrainings oder Projekten stehe ich als interkultureller Trainer für Spanien / Madrid sowie für andere Regionen (Katalonien / Barcelona, Baskenland / Bilbao, Galicien / Santiago) gerne bereit.   
 
 
Andreas Hauser
Management Consultant & Intercultural Trainer

www.developingculture.com
 
 
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Tuesday, 3 August 2010

Destinationen: Hamburg


Impressionen 
aus Hamburg


Hamburg ist eine schöne Stadt -- selbst als Bayer muss man das mal anerkennen. Besonders im Sommer gibt es viele reizvolle Ecken, und das Flair macht Spaß. 

Fotografisch habe ich ein paar Eindrücke festgehalten -- viel Spaß damit!


Barkassen: Der Name ist Programm



 
Verpackungskunst: Landungsbrücken im Umbau



Wundervolle Galeonsfigur



Charakteristische Farbspiele im Hafen



Im Bau: Elbphilharmonie



Architektonisches Detail



Licht und Schatten in einer Fleet



Ungewöhnlicher Ausblick: Stahlbrücke



 
 Auf die andere Seite: Der alte Elbtunnel



Andreas Hauser
Management Consultant & Intercultural Trainer