Tuesday, 15 February 2011

SIETAR Regionalgruppe München


Konfliktmanagement im 
interkulturellen Training
 Die Notwendigkeit und die Grenzen des
"Herausholens aus der Komfortzone"


Workshop am 10. Februar 2011 in München
Ein interaktiver Abend wurde von Thu Phong Vuong und Andreas Hauser moderiert, bei dem SIETAR-Mitglieder und Interessierte Übungen vorstellten, Erfahrungen austauschen konnten und angeregt über Methoden im interkulturellen Training diskutierten.
Konfrontationsmethoden  
Wie erreicht man in interkulturellen Trainings die Teilnehmer? Wie erzielt man einen nachhaltigen Lernerfolg? Wie stark darf und soll man die Teilnehmer konfrontieren, ihre Erwartungen aushebeln und sie aus ihrer Komfortzone herausholen – und was darf nicht passieren?
Einstiegsübung
n             Thu Phong begann den Abend mit einer Übung: Ohne sich vorzustellen – sitzend und über Unterlagen gebeugt – befahl er den Teilnehmer aufzustehen, sich wieder hinzusetzen, wieder aufzustehen, wieder hinzusetzen...
n             Danach sprang er auf, lachte in die Runde und bedankte sich ganz herzlich – um dann gleich in das Debriefing zu gehen:

n             Einige TN waren den Anweisungen nicht gefolgt:
¡              kein Blickkontakt
¡              barscher Ton
¡              Lautstärke
¡              kein Sinn

Thu Phong Vuong beim Debriefing seiner Übung  

n             Es gibt keine universellen Gründe oder Werte, die ein Mitmachen oder ein Verweigern bei einer Übung begründen – alles basiert auf der Wertung der Wahrnehmung durch die Teilnehmer selbst
(Beispiel: beim Militär wären die o.g. Anmerkungen kein Grund, den Anweisungen nicht Folge zu leisten)
n             Wichtig bei jeder Art von Konfrontationsmethodik:
¡              die Übung muss sehr gut vorbereitet sein
¡              der Trainer muss authentisch wirken
¡              die Rolle der Konfrontation muss offensichtlich wieder aufgelöst werden (Gestik, Mimik, Ton).

Was bedeutet Konfrontation im IK Training?
n             Was bedeutet eigentlich der Begriff „Konfrontationsmethoden“, was soll er bewirken bzw. auslösen?
n             Klarer wird das Konzept, wenn man „Herausholen aus der Komfortzone“ der TN spricht. Andere Begrifflichkeiten wurden genannt: „induzierter Kulturschock“, „positive Verstörung“, „Spiel mit Unsicherheiten“.
n             Ziel dabei ist es, einen nachhaltigen Aha-Effekt bei den TN auszulösen, indem man sie in eine unangenehme Situation befördert, um Emotionen hervorzuholen und auf dieser Ebene mit ihnen zu arbeiten.
n             Die Wertvorstellungen der TN werden dadurch sichtbar gemacht => Selbstreflektion aufgrund des aufgezeigten eigenen Verhaltens soll erreicht werden.
n             Eine Gefahr besteht darin, TN vor den Kopf zu stoßen, zu weit zu gehen und sie dadurch zu verlieren, weil sie das Vertrauen zum Trainer verlieren oder sich nicht mehr wohl fühlen, sich zu öffnen und aktiv am Training teilzunehmen.

Blick in die aufmerksame Teilnehmerrunde

Wie können Konfrontationsmethoden im IK Training angewendet werden?
n             Unterschiedliche Menschen empfinden verschiedene Verhaltensweisen als Konfrontation: einige sperren sich gegen die Autorität, andere wollen sich einfach nicht aus der Reserve locken lassen, wieder andere möchten nicht vor Publikum stehen – oder sie sind einfach zu empfindsam, um mit direkten Trainingsmethoden umzugehen.
n             Dasselbe trifft auch auf Trainer zu: während manche mit spielerischer Leichtigkeit konfrontieren und die Auseinandersetzung in unangenehmen Situation suchen, sind andere eher auf sanfte Methoden und eine gute Stimmung innerhalb der Trainingsgruppe aus.
n             Die Art der Trainingsmethoden sollte nach einhelliger Meinung der Authentizität der/des Trainerin/s folgen und Rücksicht auf die Belange der Teilnehmer nehmen.
n             Nationalkulturen können, müssen aber nicht einen Einfluss auf die Verträglichkeit von Konfrontationsmethoden ausüben => unterschiedliche Reaktionen sind wohl eher auf die Persönlichkeit zurückzuführen.
n             ! Allerdings: Thu Phong hat seine Einstiegsübung noch nie in China angewendet, weil er die Reaktion noch nicht einschätzen kann.
n             Eine weitere Idee ist, nicht mit Schwächen zu konfrontieren sondern ein verändertes Verhalten positiv zu verstärken.


Möglichkeiten zum Einsatz und Übungsbeispiele
n             Ein besonders guter, aber auch heikler Moment für die Methode ist der Beginn des Trainings: TN und Trainer kennen sich noch nicht, das Treffen bringt unterschwellige Erwartungen mit sich, die dadurch bewusst enttäuscht werden können.
n             Weitere Übungsbeispiele:
¡              Teilnehmer raten Besonderheiten und Vorlieben des Trainers
¡              TN bekommen unterschiedlich Anweisungen zur gegenseitigen physischen Begrüßung
¡              Japaner beginnt ein Training in sehr schlechtem und holprigem Englisch
¡              Trainer macht einen unkoordinierten und schlecht vorbereiteten Eindruck
¡              Trainer spielt unerkannt eine andere Rolle (Putzfrau, Elektriker)
¡              Einführung findet ausschließlich auf privater Ebene statt
n             Auch während des Trainings können Konfrontationsmethoden eingesetzt werden, z. B. ungewohnt enger Körperkontakt in der Zielkultur. 

 Aktive Übung zum Köperkontakt

n             Sehr wichtig ist das ordentliche Debriefing sowie das direkte Aufzeigen eines Lerneffektes für die TN – sonst gleitet die Eröffnung ins Unprofessionelle ab und die Glaubwürdigkeit in die Fähigkeiten des Trainers ist beeinträchtigt.
n             Wenn die TN einen Aha-Effekt von der Einstiegsübung mitnehmen, dann ist das Vertrauen in den Trainer von Anfang sehr stark !

Grenzen der Methodik
n             Nach Ansicht der Trainer gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden sollten:
¡              Nicht in die Panikzone bringen
¡              Kein Gesichtsverlust
¡              Hierarchien sind zu achten
¡              bei offenem Protest sofort abbrechen
¡              ein Nicht-Wollen muss akzeptiert werden

Zusammenfassung
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass der Einsatz von Konfrontationsmethoden im interkulturellen Training eine gute Möglichkeit sein kann, einen nachhaltigen Effekt und einen anhaltenden Trainingserfolg bei den TN zu erzielen. Allerdings sollte der/die Trainer/in sich sehr genau bewusst sein, wo die Gefahren des „Herausholens aus der Komfortzone“ liegen und wo die Grenzen zu ziehen sind.

Für weiteren Austausch und Kontakt stehen die beiden Moderatoren
gerne bereit!

Thu Phong Vuong
Telefon:  +49 (0)40 88143240
tpv@chinaverstehen.de
www.chinaverstehen.de
              
Andreas Hauser 
Telefon:  +49 (0)8143 999480
training@andreashauser.com
www.developingculture.com



SIETAR Deutschland e.V.
www.sieter-deutschland.de

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Saturday, 12 February 2011

Interkulturelles Training: Dubai / VAE


Amazing Dubai: 
Die dynamischste Stadt der Welt


Nach Dubai zu kommen heißt immer wieder aufs Neue erstaunt zu werden. Die Dynamik der Stadt ist einfach gigantisch: Überall wird gebaut, gewerkelt, abgerissen, geplant – und zwischendrin tobt das tägliche Leben in einer ungeheureren Geschwindigkeit. 

Sicherlich, die Krise hat ihre Spuren hinterlassen und man findet viele verblichene Bauschilder und verlassene Baustellen; trotzdem lebt und entwickelt sich die Stadt weiter in dem ihr eigenen Tempo. 

Ob man das nun gut findet oder mit einem kritischen Auge sieht, sei dahingestellt: Dubai never fails to amaze and astonish


Sandsturm auf dem Weg von Abu Dhabi nach Dubai



Planet Dubai: Die Skihalle im Zwielicht 



 Wegweiser zu 6 der 7 Emirate



Straße an Dubai Marina mit Metrostation



 Sheikh Zayed Road



Höher, größer, schneller: Dubai strebt in den Himmel 



 Der klassische Blick Richtung Jumeirah



 Angemessene Kleidung wird in den Malls angemahnt



Skyline von Dubai im Morgendunst


Zwei besondere Highlights gab es noch während meines Dubai-Aufenthalts: Zum einen hatte ich das Vergnügen, in einem der Pink-Lady-Taxis (von Frauen für Frauen) mitzufahren – ich war als Teil der "Family" mit dabei! 

Und das zweite Highlight war natürlich das mit 828 m höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa.


(c) Wikipedia


Zu Füßen des Giganten ist die weltgrößte Springbrunnenanlage der Welt (Kostenpunkt: geschätzte 100 Millionen US$), der gerade nachts eine wundervolle Choreographie zu verschiedenen Musikstücken zeigt – hier ein Video:






Andreas Hauser
Management Consultant | Intercultural Trainer | University Lecturer

www.developingculture.com


Tuesday, 8 February 2011

Interkulturelles Training: Bahrain


Interkulturelles Bahrain:
Perle im Arabischen Golf


Mit seinen knapp 700 km² ist das Königreich Bahrein nur ein kleiner Tupfen im Arabischen Golf – und doch ist das Land so divers und kulturell spannend wie kaum ein anderes. 

Rund zwei Drittel der geschätzten 1.000.000 Einwohner sind Bahrainis, und es finden sich gerade in der Hauptstadt Manama viele Hinweise auf den Spagat zwischen Tradition und Moderne sowie auch das Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten miteinander. 

Als interkultureller Trainer für die Arabische Welt und Bahrain macht es mir natürlich besonders viel Spaß, die kleinen interkulturellen Dinge des Alltags aufzuspüren und ins Bild zu setzen... 

Hier ein kleiner Eindruck von meiner kürzlichen Reise nach Bahrain: 


Wie nun - russisch, italienisch, marokkanisch oder Sea Food?



Arabischer Schriftzug (Costa) unter dem World Trade Center 



Indisch geprägte Straßenszene in der Altstadt (Souk) 



Klare Regeln für den täglichen Umgang



Vorfahrt gewähren für Wolkenkratzer!



Für Interessierte: Vorwahl von Bahrain +973



 Arabische Zahlen lernen im Mall-Aufzug



 Waschtag im Stadtzentrum



Über 50% der Einheimischen leiden an Fettleibigkeit...



 Tradition und Moderne im Stadtzentrum


Und wer nun Interesse an dem Golfstaat gefunden hat, "business opportunities" liegen quasi auf der Straße – und hier wäre doch schon mal ein tolles zukünftiges Wohn- und Geschäftshaus in zentraler Lage (wenn es denn auch mal fertig wird...):


 

Weitere Infos zu Bahrain: 



Andreas Hauser
Management Consultant | Intercultural Trainer | University Lecturer

www.developingculture.com


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Thursday, 3 February 2011

Interkulturelles Training: Katar – Qatar


Nacht-Impressionen aus 
Doha / Katar

Das mittlerweile reichste Land der Welt ist Katar, die Halbinsel im Arabischen Golf. Gerade fand hier die Asiatische Fußballmeisterschaft statt (Japan gewann den Titel) – da ist es natürlich spannend zu sehen, wie sich das Emirat mittlerweile der Welt präsentiert.

Gut zehn Jahre ist es her, es war ein kalter Januartag im Jahr 2001, dass ich zum ersten Mal einen Fuß auf katarisches Wüstenland gesetzt habe, und durch die Arbeit vor Ort nicht zuletzt dazu beigetragen habe, dass das Land sich touristisch enorm weiterentwickelt hat. 

Die ersten Eindrücke von damals waren klar: Katar war kalt und flach! Umso spannender war es nun, heute Abend zu landen und mich direkt auf die Suche nach neuen (nächtlichen) Eindrücken zu begeben – hier sind sie!


 Das Wahrzeichen von Doha: Museum of Islamic Art



 FIFA World Cup 2022: Fußballfieber überall



 Die Skyline von Doha im Nachthimmel



 Nachtleben im neuen/alten Souq Waqif



 Der Turm des Qatar Islamic Cultural Center



 Überall hängen katarische Fahnen



 Auch spätabends wird an den Dishdashas genäht



 Und Katar ist immer noch KALT -- deshalb der neue Schal!!


Bald kommen auch noch Bilder bei Tageslicht! :-)


Andreas Hauser
Management Consultant | Intercultural Trainer | University Lecturer

www.developingculture.com


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