Interkulturalität im Mentoring-Programm
Erfahrungen an der Hochschule München
Die Fakultät für Tourismus an der Hochschule München hat im vorigen Jahr ein Mentoring-Programm gegründet, bei der ehemalige Absolventen der Hochschule aktuelle Studenten begleiten und bei ihrer Karriereplanung unterstützen.
Im vergangenen Jahr habe ich dieses Programm unterstützt und mich zur Verfügung gestellt – und es war eine rundherum spannende und bereichernde Erfahrung!
Für die Mai-Ausgabe des Magazins "Passport", das von der Fakultät für Tourismus herausgegeben wird, sind meine Mentee Viktoriya Lysova aus Russland sowie ich zu unseren Erfahrungen befragt worden.
Zur besseren Lesbarkeit gebe ich die veröffentlichten Interviews hier im Wortlaut wieder:
Viktoriya Lysova
Frau Lysova, was hat Sie veranlasst am Mentoring-Programm mitzumachen?
Ich lebe seit fünf Jahren in Deutschland und vieles im Studium sowie auf dem Arbeitsmarkt war für mich unklar. Deswegen war ich froh, einen Ansprechpartner zu bekommen, dem ich meine Fragen stellen konnte.
Wie und wie oft fand der Austausch zwischen Ihnen und Ihrem Mentor statt?
Während des ganzen Jahres waren Herr Hauser und ich ständig in Kontakt; es waren persönliche Treffen, Telefongespräche oder E-Mails. Falls ich Fragen hatte, durfte ich mich jederzeit an meinen Mentor wenden.
Welche Themen haben Sie besprochen?
Wir haben verschiedene Aspekte meines Studiums besprochen: welche Seminare und Kompetenzfelder für meinen zukünftigen Beruf besonders wichtig sind, welche Perspektiven es in der Tourismusbranche gibt etc. Ich habe zudem viele Ratschläge rund um den Bewerbungsprozess bekommen.
Was konnten Sie konkret lernen? Welche Ihrer Ziele konnten Sie erreichen?
In den Büchern und im Internet steht viel über die Bewerbungsunterlagen, oft ist es aber schwierig, das Wichtigste herauszulesen. Herr Hauser hat mir diesbezüglich mehrere Ratschläge gegeben. Bei unserem ersten Treffen hat Herr Hauser zu mir gesagt: „Jede Entscheidung, die du treffen wirst, ist die richtige und keiner darf sagen, dass es eine falsche war.“ Dank diesem Motto werden mir viele Entscheidungen in der Zukunft leichter fallen.
Haben Sie eine Empfehlung für zukünftige Mentees?
Ich würde jedem empfehlen am Mentoring-Programm teilzunehmen. Egal ob man Deutsche/r ist oder aus dem Ausland kommt, wir alle brauchen direkte Ansprechpartner in der Branche, die uns mehr praktische Ratschläge geben können als Professoren in den Vorlesungen.
___________________________________________________
___________________________________________________
Andreas Hauser
Herr Hauser, was hat Sie veranlasst, als Mentor beim Mentoring-Programm mitzumachen?
Als ich von der Initiative der Fakultät für Tourismus, die Studenten bei ihrer studentischen und beruflichen Orientierung zu unterstützen, gehört habe, fand ich das sehr positiv. Ich selbst habe immer wieder auf meinem Lebensweg Menschen gefunden, die mir geholfen haben – und das möchte ich gerne zurückgeben.
Was konnten Sie Ihrer Mentee vermitteln?
Was ich meiner Mentee Viktoriya letztendlich wirklich vermittelt habe, das kann sie selbst besser darstellen... Aus meiner Sicht habe ich versucht, sie mit meiner Erfahrung zu unterstützen, ihr Tipps für Entscheidungen im Studium sowie beim Ausbau ihrer fachlichen Kompetenzen zu geben, ihr Erklärungshilfen für den Umgang mit interkulturellen Eigenheiten der deutschen Kultur anzubieten und als Reflektionspartner für die berufliche Lebensplanung zur Verfügung zu stehen.
Wie konnten Sie die Mentoren-Tätigkeit zeitlich mit Ihrem Arbeitsalltag vereinbaren?
Kein Thema – als selbständiger Unternehmer setze ich mir bewusst Zeitfenster für bestimmte Tätigkeiten, und das Mentoring-Programm hat mir dabei besonderen Spaß gemacht. Den abwechselnden Austausch per Mail, per Telefon und in persönlichen Gesprächen haben die Mentee und ich gemeinsam abgestimmt.
War das Mentoring-Programm für Sie als Mentor eine gute Entscheidung? Was konnten Sie für sich daraus mitnehmen?
Der Austausch mit Viktoriya hat mir einen bereichernden Perspektivwechsel beschert, Dinge des täglichen Berufslebens aus Studentensicht heraus zu betrachten. Außerdem hat ihr interkultureller Hintergrund als Russin natürlich auch Einblicke in die Herausforderungen beim Leben in Deutschland gegeben – was ich letztlich in meiner täglichen Arbeit als interkultureller Berater und Trainer wieder einbauen kann.
Haben Sie eine Empfehlung für zukünftige Mentoren?
Für Aktivitäten, die den eigenen Horizont erweitern, sollte immer Zeit sein – daher kann ich das Mentoring-Programm als Bereicherung für den eigenen Arbeitsalltag nur weiterempfehlen.
___________________________________________________
Die Gesamtausgabe des "Passport" lässt hier als pdf herunterladen:
Weblink: Passport 05/2012 Hochschule München
Das Mentoring-Programm hat Spaß gemacht und für beide Seiten einen konkreten Nutzen gezeigt – alles in allem also eine runde Sache! Und im nächsten Jahr werde ich wahrscheinlich wieder dabei sein...:-)
Management Consultant | Intercultural Trainer | University Lecturer
www.developingculture.com
No comments:
Post a Comment