Wednesday 26 September 2007

Public Relations


German Press Publications


Media coverage and presence forms part of a consultant's work. Especially when it comes to promoting new tourism destinations and projects, effective public relations efforts play an important role.

In relation to the latest consulting project in Yanbu, Saudi Arabia, the PR efforts were crowned by two articles that appeared in renown, widely-published German newspapers. While the Sueddeutsche Zeitung dealt with the topic of resort development in a world-wide context, the Westdeutsche Allgemeine Zeitung placed the focus more generally on the upcoming destination Saudi Arabia. In both cases, the development of Yanbu was mentioned in a very positive matter.

In absence of an offical English version, the articles are herafter presented in their original German language:



SUEDDEUTSCHE ZEITUNG
22 August 2007


Tausend und ein Hotel

Touristenstädte vom Reißbrett verheißen
den Investoren hohe Gewinne und
den Urlaubern eine genormte, künstliche Ferienwelt.

Karl Poletti registriert zurzeit eine "sehr, sehr positive Stimmung" im Dorf. Der Gemeindepräsident des 1200 Einwohner zählenden Andermatt im Kanton Uri spricht von einer "Riesenchance". Nachdem in den vergangenen 15 Jahren rund 120 Arbeitsplätze verloren gegangen seien und die Jungen auf Arbeitssuche das Dorf verlassen mussten, sei nun jedermann gespannt darauf, wie genau das Touristenresort aussehen wird, das der ägyptische Investor Samih Sawiris direkt neben das Dorf Andermatt baut. 2000 Gästebetten, fünf bis sechs Hotels, 100 Appartements und 30 kleine Villen sind auf dem ehemaligen Armeegelände geplant, das sind fast dreimal so viele Betten wie bisher. Mit 500 bis 600 neuen Arbeitsplätzen wird gerechnet, die Andermatter Bevölkerung hat im März den Bauzonenplan mit einer Mehrheit von 96 Prozent angenommen. Es wird das größte einzelne touristische Bauvorhaben sein, das es im gesamten Alpenraum jemals gab.

Man kennt derlei Großprojekte bis dato eher aus Dubai oder vom ägyptischen Roten Meer. Doch der Bau von stadtgroßen Urlaubskomplexen setzt sich immer stärker auch in Europa durch. Tui hat im Juni ein Hoteldorf auf Sylt eröffnet und machte vor kurzem den Kauf eines ganzen Dorfes in der Toskana bekannt. Auf 11 Quadratkilometern soll dort bis 2009 ein Ferienresort für die verschiedensten Zielgruppen entstehen. Das hat einereits den Vorteil, dass Gästen auf kleinstem Raum vielfältigste Möglichkeiten und Dienstleistungen geboten werden. Für den Betreiber hat es vor allem den Vorteil, dass er alles, Qualität, Zugang und Sicherheit des Areals vollkommen zentral kontrollieren kann und durch Zusammenlegen von Verwaltung, Technik oder Einkauf viel Geld spart.

Das seien aber nicht einmal die wichtigsten Gründe, weshalb Investoren sich entscheiden, ein Resort zu bauen, sagt Andreas Hauser. Der wichtigste Grund sei, dass, "je größer etwas wird, desto größerer Profit möglich ist". Es gehe "weniger um die Einnahmen aus dem Tourismus, sondern um Immobilien- und Landspekulation". Hauser ist als Strategie- und Marketingberater für touristische Unternehmungen tätig. Zurzeit arbeitet er für die saudi-arabische Regierung an der Planung eines 4000-Betten-Resorts in Yanbu am saudischen Roten Meer. Für die Planung der an einem zwölf Kilometer langen Strandabschnitt errichteten Anlage wurde übrigens das Frankfurter Architekturbüro von Albert Speer engagiert. Die Saudis wollten es den Vereinigten Arabischen Emiraten nachmachen, sagt Hauser, nur eben auf ihre, etwas gemäßigtere und die kulturellen Gegebenheiten respektierende Art. An der bisher touristisch gar nicht erschlossenen saudischen Rotmeer-Küste sollen zunächst vor allem arabische Gäste urlauben, deswegen wurden die Zimmer sehr groß geplant und getrennte öffentliche Einrichtungen und Strände vorgesehen. Doch die Regierung wolle auch europäische Gäste haben, auch deshalb wurden die deutschen Planer engagiert. Hauser rechnet für den Anfang mit zehn bis fünfzehn Prozent ausländischen, eher kulturinteressierten Gästen, weniger reinen Strandurlaubern.

Wo immer auf der Welt so etwas entsteht, steht neben der touristischen Nutzung ganz klar der schnelle Investitionsgewinn im Vordergrund. Es funktioniert meist gleich: In strukturschwachen, aber landschaftlich reizvollen Gebieten, sei es nun in den Schweizer Alpen oder in Saudi-Arabien, wird Bauland extrem günstig gekauft. Schon allein durch die Ankündigung, ein großes Resort zu errichten, steigen die Grundstückspreise. Sobald dann Hotels, Restaurants, Golfplatz, Appartements und Villen errichtet sind, kann der Investor seine hohen Ausgaben in kurzer Zeit vor allem durch den Verkauf von Villen und Appartements vervielfachen. Samih Sawiris, Spross des reichsten Familienclans Ägyptens, brachte jüngst in der Neuen Zürcher Zeitung diese Strategie unverblümt auf den Punkt: "Wir kaufen immer Land, das tief bewertet ist, auf dem also noch nichts oder sehr wenig steht. Wir kreieren und realisieren zuerst auf einem Teil des erworbenen Landes Wert, damit der Rest des Landes, der uns auch gehört, später noch mehr Wert erhält." Wohl deshalb war es ihm wichtig, in Andermatt fast sämtliches vorhandenes Bauland, also mehr als eine Million Quadratmeter zu bekommen. Mit seiner Firma Orascom Hotels and Developement (OHD) hat Sawiris bereits 1990 die Touristenstadt El Gouna am Roten Meer realisiert, die heute 3000 Ganzjahresbewohner zählen soll. Auch in der Tala-Bucht in Jordanien wachsen zurzeit hunderte arabisch anmutende Häuserblocks von OHD aus dem Wüstensand und auf den Taba-Höhen am Sinai entsteht seit 2000 ein ähnlich großes Projekt wie El Gouna.

In Andermatt in der Schweiz warten die Leute unterdessen, dass es endlich losgeht. Wie genau Andermatt II aussehen wird, weiß noch niemand. Man nehme auf die rustikale Bebauung des bestehenden Dorfes Rücksicht, sagt Gemeindepräsident Poletti. 18 Architektenteams sind mit den Planungen befasst. Jeden Monat müssen sie der Bevölkerung Bericht erstatten. 2014 soll alles fertig sein. Nachteile sieht Poletti erst einmal kaum. Bei dem bisschen übrig gebliebenen Bauland müsse man halt rigoros darauf achten, dass es nur für Erstwohnungen ausgewiesen wird und nicht für den Großteil des Jahres leer stehende Ferienwohnungen. Zwar wolle sich Sawiris das Recht sichern, die geplanten 100 Appartements zu vermieten, wenn ihre Besitzer gerade nicht da sind. Wie das aber funktionieren soll, weiß auch der Gemeindepräsident noch nicht.

Hans Gasser




WAZ REISE-JOURNAL
15 August 2007

NAHER OSTEN
Saudi-Arabien

Ungläubige dürfen baden gehen

Das Königreich, bislang für Touristen weitgehend unzugänglich,
will sich für westliche Reisende öffnen

Die Liste der Länder, die noch nicht touristisch erschlossen sind, könnte sich in wenigen Jahren um einen Namen verringern. Im Königreich Saudi-Arabien gibt es Pläne, das bisher für Ausländer weitgehend unzugängliche Reich zu öffnen. Die Regierung um König Abdullah bin Abdulaziz hat grünes Licht für ein 4000-Zimmer-Projekt an der Nordküste des Roten Meeres gegeben. Dort sollen auch westliche Touristen willkommen sein.

Yanbu, rund 350 Kilometer nördlich von Dschidda, ist einer der wichtigsten Häfen Saudi-Arabiens. Hier soll ein Hotelkomplex mit 4000-Zimmern entstehen.
Foto: Hauser


„Die touristische Erschließung der nördlichen Küste mit mehreren Hotels und einer Uferpromenade soll bis zum Jahr 2014 abgeschlossen sein, ein erstes Mövenpick-Hotel eröffnet bereits nächste Jahr", berichtet Andreas Hauser, der den Saudis als Tourismusplaner bei dem Projekt beratend zur Seite steht. Hintergrund für die Öffnung in Richtung Westen ist die Erkenntnis der Regierung, dass die Wirtschaft des Landes zu sehr von der Erdölproduktion abhängig ist. Fast 90 Prozent der Staatseinnahmen werden aus dem Verkauf von Erdöl und Erdölprodukten erzielt. Hinzu kommt eine enorm hohe Arbeitslosenquote von fast 30 Prozent, die zu innenpolitischen Spannungen führt. "Die Wirtschaft soll künftig auf mehreren Beinen stehen, neue Jobs könnten im Tourismussektor entstehen. Natürlich sieht man in Saudi-Arabien die gigantische touristische Entwicklung in Dubai, Katar, Abu Dhabi und dem Oman", so Hauser.

Eine vergleichbare Freizügigkeit wie in den Ländern der Vereinigten Arabischen Emirate sei in Saudi-Arabien aber nicht zu erwarten. Urlauber müssen sich also auf einen Badeurlaub einstellen, bei dem sie nicht nur auf Alkohol verzichten müssen. Frauen müssen wohl auch am Strand ein Kopftuch und ein schwarzes Gewand tragen, unverheiratete Paare erhalten oftmals kein gemeinsames Zimmer, alleinreisende Frauen kein Visum, Homosexualität ist bei Strafe verboten.

"Wir hoffen aber, dass die Regierung für das Resort in Yanbu einige Lockerungen vornimmt. Zumindest gehen die Planzahlen davon aus, dass von den jährlich 365000 Gästen rund 40000 aus dem Westen kommen sollen", so Hauser. Allerdings werde es sicher schwierig, Saudi-Arabien als Ziel für einen reinen Badeurlaub zu vermarkten. "Wir werden gezielt um kulturinteressierte Urlauber werben, die nach einer Rundreise noch einige Tage am Strand ausspannen möchten."



Das nabatäische Grabmal bei Madain Saleh
ist Teil des Besichtigungsprogramms der wenigen
Studienreisen nach Saudi-Arabien.

Foto: Hauser


Bereits seit 1998 gibt es für westliche Reiseveranstalter die Möglichkeit, Studienreisen in Saudi-Arabien durchzuführen. Doch pro Jahr sind es derzeit kaum mehr als 100 deutsche Touristen, die das riesige Land auf der arabischen Halbinsel aufsuchen. Der Marktführer für Studienreisen, Studiosus, hat das Ziel sogar wieder ganz aus dem Programm gestrichen. "In den ersten Jahren waren die Reisen noch gut gebucht. Seit dem Irakkrieg haben wir die Touren aus Sicherheitsgründen aber nicht mehr angeboten", berichtet Manfred Schreiber von Studiosus Reisen. Zudem seien die Reisen in der Durchführung immer extrem schwierig gewesen.

Die Mitbewerber Ikarus Tours und Windrose Fernreisen bieten nach wie vor einige wenige Reisen an. "Die Nachfrage geht zurück, im November werden wir aber eine Gruppenreise durchführen", berichtet Ralf Huber von Ikarus Tours. "Grundsätzlich begrüßen wir die Bestrebungen der Regierung, allerdings sind wir doch eher skeptisch, dass das Land sich wirklich nachhaltig für Touristen öffnet."

Diese Skepsis teilt auch Andreas Hauser. "Ein völlig normales Reiseziel wird Saudi-Arabien schon wegen der politischen Gegebenheiten nie werden." So sei es beispielsweise völlig unvorstellbar, dass die heiligen Städte Mekka und Medina jemals für "Ungläubige" zugänglich würden. "Diese Orte bleiben auch künftig eine komplette Sperrzone."

Pascal Brückmann


Andreas Hauser



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