Sunday 15 March 2009

Publication: Career Prospects


Studying Tourism:
A Source of Opportunities


It is now more than 15 years ago that I have started my studies of Business Economics and Tourism Management at the University of Applied Sciences in Munich / Germany: a perfect time to take a stock and look back on what happened. As part of an alumni network, the University has started a periodical called “Passport”, where current issues of programmes in tourism management are discussed and published.

Publication “Passport”


As a former student with an inte
resting career path, I had the pleasure of contributing my own experience in form of an article. This was published in the recent issue, which came out just in time for this year’s Tourism Exchange ITB in Berlin.


Cover Page of the Recent "Passport"


The contrary positions of these 15 years speak for themselves: from a student to an international lecturer; from a leisure traveller to a intercultural management trainer; from a trainee to a self-employed tourism consultant in Europe, Latin America and the Arab World. All this was based on the opportunities that studying tourism held in store for me.

Both in a professional and a private context, the experiences I made during my studies have shaped my life and influenced to a large extent my present activities. I look back very positively on the countries and people that I got to know. And I can only recommend taking advantage of the possibilities that are offered by such a study course in an international context.

For the German-speaking community, I post the original text of the article below; those not familiar with the German language are very welcome to contact me for any queries as to its content:


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Augenblicke einer beruflichen Karriere:
Das Tourismusstudium als Quelle der Möglichkeiten



15 Jahre ist mein Studiumsbeginn in München nun her, und wenn ich diese Spanne im Zeitraffer zurückblicke, fallen mir die gegensätzlichen Stationen umso klarer ins Auge: vom Studenten zum internationalen Dozenten; vom Freizeitreisenden zum interkulturellen Managementtrainer; vom Praktikanten zum selbständigen Tourismusberater in Europa, Lateinamerika und der Arabischen Welt.

Bei Studienbeginn 1993 war mir – vielleicht als einem der wenigen – ziemlich klar bewusst, auf was ich mich einlasse. Eine klare Idee, welchen beruflichen Weg ich mit dem Abschluss eines Diplom-Betriebswirts (FH) Fachrichtung Tourismus einmal einschlagen würde, hatte ich dagegen nicht.

Schon früh wollte ich die internationalen Möglichkeiten des Studienganges wahrnehmen, die sich sowohl im akademischen Austausch als auch im Rahmen der Praktika anboten. Als Italienfan mit entsprechenden Sprachvorkenntnissen hat mich das erste Praxissemester dann auch nach Siena verschlagen, wo ich in einem kleinen Reisebüro arbeitete. Wenn auch von der Tätigkeit her sicherlich nicht die ultimative Herausforderung, so erlaubte es mir doch einen Einblick in einen zentralen Bereich der Tourismusbranche: Beratung und Verkauf des Endkunden.

In einem anderen Land zu leben und zu arbeiten war spannend und ernüchternd zugleich. Zum einen unterschied sich der Aufenthalt sehr von der vormals erlebten Leichtigkeit diverser Urlaubsreisen und die tagtäglichen Probleme glichen sehr denen in Deutschland. Zum anderen machte es auch viel Spaß, den Umgang in einer fremden Sprache zu erlernen, und gleichzeitig die kulturellen Unterschiede zu entdecken und sich auf sie einzustellen: Umgang mit Zeit, Geduld beim Warten, intensive persönliche Betreuung der Kunden.

Nach diesen Erfahrungen im Ausland stand für mich fest, dass ich die Chance auf ein Erasmussemester unbedingt nutzen wollte. Die NHTV in Breda / Niederlande machte in der Präsentation einen besonders guten Eindruck, und so entschied ich mich für unser Nachbarland, das ich bis dahin noch gar nicht kannte.

Das dort angebotene „International Tourism Management Consultancy“-Programm sollte sich für meine berufliche Zukunft als richtungweisend herausstellen. Destinationen zu planen, Strategiekonzepte für Urlaubsziele zu entwickeln, in den frühen Stadien der touristischen Wertschöpfungskette zu agieren – dieses Feld übte auf mich einen besonderen Reiz aus. Und die exzellenten Studienbedingungen vor Ort (kleine Klassen, internationale Studentenschaft, Englisch als Unterrichtssprache, Gastdozenten aus der Praxis) trugen ebenfalls dazu bei, mich für diesen Bereich nachhaltig zu begeistern.

Im zweiten Praxissemester legte ich die Priorität auf den Inhalt und nicht das Land – deshalb blieb ich in München und fand eine Stelle bei Air Mauritius. Die Arbeit bei einer Airlinevertretung mit angeschlossenem Fluggroßhändler gab mir Einblicke in das Transportwesen, was bis heute noch eine nachhaltige Faszination auf mich ausübt. Spannend und abwechslungsreich, aufgrund der geringen Größe auch mit Einblicken in ganz unterschiedliche Bereiche wie Flughafenabfertigung, Kapazitätsplanung, Auslastungen – und wieder der Kontakt mit einer teils sehr fremden Kultur.

Nach einem Jahr Auszeit zum Reisen in Lateinamerika ging es für ein Doppeldiplom nach Bilbao/Spanien. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten kamen die Vorteile: interkulturelles Lernen in Reinkultur, Einblicke in unterschiedlichste Themen zu Sport-, Tourismus- und Kultur-Management, starke akademische Ausrichtung bei der Diplomarbeit. Und wiederum waren viele Fächer und Studienarbeiten auf den Bereich der Tourismusplanung abgezielt, was sich klar als das von mir favorisierte Arbeitsgebiet rausstellte.

Nach erfolgreichem Abschluss des Diploms in Spanien und in München begann dann der Ernst des Lebens – Aller Anfang war schwer, und beinahe wäre ich damals aus Mangel an Alternativen bei einer Fluglinie gelandet. Doch nach fast einem halben Jahr Wartezeit ergab sich dann die Möglichkeit für den perfekten Berufseinstieg bei einem deutschen Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Freizeit und Tourismuswirtschaft als Junior-Consultant.

Die ersten Monate waren hart: neue Kleiderordnung, lange Arbeitszeiten, langweilige Projekttätigkeiten. Doch dann die Wende, es tat sich eine Stelle im Expo-2000-Team auf, das die Weltausstellung in gastronomischen Fragen beriet. Damit begann der Berateralltag: Leben im Hotel, Ganztagesmeetings, Arbeit bis spät in die Nacht, Verhandlungsmarathons. Eine Zeit mit anhaltendem Lerneffekt, sowohl im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen als auch mit den Anforderungen der täglichen Geschäftswelt.

Es folgte das erste wirkliche Tourismus-Projekt: Erstellung des touristischen Masterplans für Mauretanien. Das war der Auftakt zur Ausweitung meiner beruflichen Tätigkeit in der Tourismusberatung. Es folgte eine Reihe von Projekten in der Arabischen Welt (Touristischer Masterplan für Katar, Konzeptstudie für ein Hotelressort im Oman), bei denen ich schrittweise in die Rolle des Projektleiters hineinwuchs. Dann war ich bereit, eigenverantwortlich die Führung von Beratungsprojekten in Lateinamerika zu übernehmen (Touristischer Masterplan Las Perlas Inseln in Panama, Neukonzeptionierung einer Hotelanlage auf Isla Margarita / Venezuela, Hotelstudie in Panama).

Die Arbeit in den interdisziplinären Teams, die aus Umweltexperten, Stadtplanern, Architekten, Ingenieuren und Touristikern zusammengesetzt waren, stellte dabei besondere Herausforderungen – vor allem in dem interkulturellen Umfeld der Auftraggeber. Doch die Anerkennung und die Erfolge in der Projektarbeit machten die Mühen doppelt wieder wett – mit dem besonderen Highlight, der Präsidentin Panamas die Ergebnisse vorzustellen.

Dann ging nach einer Reihe von Managementfehlern die Firma, bei der ich arbeitete, pleite und es ergab sich eine komplett neue Herausforderung: mit einem kleinen Einstiegsprojekt wagte ich schließlich den Sprung in die Selbständigkeit. Das erste halbe Jahr war extrem hart: nicht ein einziger Auftrag folgte. Alle Versuche, Projekte in Deutschland oder im Ausland an Land zu ziehen, schlugen fehl oder wurden auf die lange Bank geschoben. Ein zweimonatiges Weltbank-Projekt in Mexiko gab mir das Selbstvertrauen und die Zuversicht wieder. Und als sich mir danach die Chance eröffnete, für ein Jahr als Tourismusberater nach Damaskus / Syrien zu gehen, nahm ich diese einmalige Gelegenheit wahr.

Dort erfuhr ich, was es heißt, in einem Entwicklungsland zu arbeiten, das sehr langsam dabei war, sich von 35 Jahren Sozialismus zu befreien. Wunderbar gastfreundliche Menschen wurden durch kompletten Mangel an marktwirtschaftlichem Verständnis kontrastiert, ein auf Hierarchien und Beziehungen basierendes System stand im Gegensatz zu einem unermesslichen Reichtum kultureller und natürlicher Highlights. Dadurch wurde schließlich mein Erfahrungsschatz auf eine ganz andere Weise bereichert: Ich ließ mich auf die Kultur und die Menschen ein, um Dinge zu lernen, die in meiner deutschen Art bis dahin nicht stark ausgebildet waren: Geduld; indirekte Kommunikation; Verhandlungsbereitschaft; Geschichtenerzählung; persönliche Kontakte; arabische Lebenskunst.

Das Sammelsurium an positiven und negativen Erfahrungen in Syrien legte den Grundstein für die nächste Stufe der beruflichen Weiterentwicklung nach meiner Rückkehr. Mit der Entscheidung für einen englischsprachigen MBA in International Management Consulting nahm ich nach acht Jahren Arbeitserfahrung meine akademische Ausbildung wieder auf. Zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Tourismusberater begann ich, meine Erfahrungen in Lateinamerika und der Arabischen Welt in Form von interkulturellen Managementtrainings weiterzugeben. Und schließlich nahm ich die Möglichkeit wahr, mein Wissen in Form von Seminaren zu Tourismusplanung, Wirtschaftsethik und interkultureller Kompetenz an internationalen Universitäten und Hochschulen (u. a. auch an der Hochschule München) weiterzugeben.

Seit dem Beginn meines Studiums vor 15 Jahren habe ich Reisen in über 70 Länder der Welt gemacht und in vier Kontinenten gearbeitet. Im Rückblick weiß ich es heute mehr denn je zu schätzen, welche Möglichkeiten sich mir durch mein Tourismusstudium in München geboten haben. Ich hatte die Chance wichtige Erfahrungen zu machen, und habe somit den Grundstein für meine heutige Tätigkeit gelegt. Und auch einen nicht unwesentlichen Teil meiner persönlichen Entwicklung verdanke ich den Gelegenheiten, die sich mir geboten haben.

Ich habe Betätigungsfelder für mich entdeckt, welche mich herausfordern und mir gleichzeitig viel Spaß bereiten. Vielleicht inspiriert mein bisheriger Weg den einen oder anderen, auch für sich neue Möglichkeiten auszuprobieren und Chancen wahrzunehmen.


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A copy of the "Passport" issue can be obtained by contacting the Tourism Department of the University of Applied Sciences in Munich:

University of Applied Sciences Munich – Department of Tourism




Andreas Hauser



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