Monday, 31 August 2009

Ethik in der (Unternehmens-)Beratung


Ethik und Verantwortung

in interkultureller Beratung und Training

SIETAR Deutschland e.V.
Regionalgruppe München

10. September 2009

Andreas Hauser MBA
Management Consultant & Trainer

Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist vor allem eine Vertrauenskrise in vormals unreflektierte Konventionen der Geschäftswelt. Dies ist für jede Art von Beratung, Training oder Coaching von zentraler Bedeutung, denn Vertrauen ist ihre Geschäftsgrundlage. Eine erste Studie zum Status und zur Integration postkonventioneller Ethik in der Unternehmensberatung in Deutschland zeigt, dass das Bewusstsein einer solchen Ethik lediglich oberflächlich existiert, nur unklar in Geschäftsprinzipien umgesetzt wird, kaum angewandt und nicht eingefordert wird.


Vor diesem Hintergrund gibt der Autor Anregungen für eine kritische Selbstreflexion: Wie wird die eigene (Beratungs-)Tätigkeit definiert und verstanden? Welche Geschäftsprinzipien existieren und wie werden sie transparent gemacht? Welche Beratungsphilosophie liegt der Tätigkeit zugrunde? Gibt es einen Ethikkodex und wie wird er umgesetzt? Wie wird die ganzheitliche Aus- und Weiterbildung gefördert? Welche Kriterien zur Ablehnung von Aufträgen gibt es?

Ethik und Verantwortung sind heiße Themen, mit dem gerade Berater und Trainer immer wieder im Arbeitsalltag konfrontiert werden – ob mit Auftraggebern, Teilnehmern, Co-Trainern, Mitarbeitern, Personalverantwortlichen oder auch Trainerkollegen. Eine klare Standortbestimmung und ein bewusster Umgang mit eigenen Arbeitsprinzipien verhilft nicht nur zu persönlicher Klarheit, sondern schafft auch verlässliche Leitlinien bei schwierigen Entscheidungen.

Dipl.-BW (FH) Andreas Hauser MBA (*1972) arbeitet als selbständiger Management Consultant für strategische Wirtschaftsentwicklung und Tourismusplanung in der Arabischen Welt und Lateinamerika. Weiterhin ist er als interkultureller Managementtrainer tätig und ist Dozent an internationalen Hochschulen (www.andreashauser.com). Für die Masterdissertation seines postgradualen MBA-Studiums für International Management Consulting untersuchte er die Umsetzung von Ethikrichtlinien in der Unternehmensberatung in Deutschland.


Datum:
Donnerstag, 10. September 2009, 18:30 Uhr


Veranstaltungsort:
Haus des deutschen Ostens in München
(Am Lilienberg 5, Nähe Gasteig, S-Bahn Rosenheimer Platz)

Kosten:
Die Teilnahme an dem Regionaltreffen ist sowohl für Mitglieder als auch für (noch) Nicht-Mitglieder von SIETAR kostenfrei -- lediglich die Raummiete von 20,- EUR wird durch die Anzahl der Teilnehmer geteilt.


Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer und Interessenten!


Andreas Hauser




Saturday, 22 August 2009

Interkulturelles Training: Panama


Interkulturelles Managementseminar:

Geschäftsbeziehungen mit Panama


„Oh wie schön ist Panama!“ Exotische Länder gibt es auf der Welt genug; doch selbst diese mitunter nicht ausgefallen genug, als dass nicht doch eine deutsche Firma dort Geschäfte macht oder Mitarbeiter dorthin entsendet. Das mittelamerikanische Panama ist eines dieser Länder: weit entfernt, klein und den meisten ausschließlich über den Panama-Kanal bekannt – oder über das berühmte Kinderbuch von Janosch.


© A. Maiquez, ATP

Für international agierende Unternehmen ist die Vorbereitung auf eine fremde Kultur mittlerweile zum wichtigen Erfolgsfaktor im Aufbau von Geschäftsbeziehungen geworden. Für eine exotische Destination wie Panama besteht die erste Herausforderung darin, einen Experten zu finden, der mit der Kultur vertraut ist und selbst Arbeitserfahrungen vor Ort gemacht hat. Und das führt letztlich zu mir: Als einziger interkultureller Trainer für Panama habe ich ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum!



© A. Maiquez, ATP

Das Land mit seinen 3,4 Millionen Einwohnern gilt als Kreuzweg in Amerika: Panama sieht sich selbst als Bindeglied zwischen Mittel- und Südamerika und verbindet über den Kanal die weltweite Logistik zwischen Atlantik und Pazifik. Ein starker Banken- und Immobiliensektor haben in den letzten Jahren zu Wachstumsraten von
8 – 10% geführt, und das Land positioniert sich zunehmend als Drehscheibe im lateinamerikanischen Handel. Die historisch bedingte Nähe zu den USA erleichtert den Eintritt in die Geschäftswelt – doch spätestens bei den ersten Verhandlungen wird die kulturelle Prägung der panamaischen Partner zum Vorschein kommen.


© A. Maiquez, ATP

Um Firmen sowie deren Führungs- und Fachkräfte auf die kulturellen Herausforderungen vor Ort vorzubereiten, biete ich ein 2-tägiges interkulturelles Managementtraining für Panama an. Struktur und Inhalte berücksichtigen dabei, aufbauend auf meinen eigenen Projekterfahrungen im Land, die Schlüssel zum Erfolg zwischen der panamaischen und der deutschen Kultur. Dabei werden sowohl Bewusstsein als auch Verständnis für die Unterschiede auf geschäftlicher und auf privater Ebene erzeugt:

TAG 1
  • Einführung
    Begrüßung – Vorstellung – Erwartungen
  • Lateinamerika
    Länder – Menschen – Wirtschaft
  • Die Republik Panama
    Geschichte – Aufstieg – Selbstverständnis
  • Kulturdimensionen
    Modelle – Wahrnehmung – Besonderheiten
  • Praktische Erfahrungen im Alltag
    Etikette – Do’s & Don’ts – Persönliche Tipps
TAG 2
  • Kommunikation
    Sprache – Dialog – (Miss-)Verständnis
  • Praktische Erfahrungen im Geschäftsleben 1
    Kontakte – Präsentationen – Interaktionen
  • Praktische Erfahrungen im Geschäftsleben 2
    Leadership – Verhandlungen – Konfliktmanagement
  • Erfolgsstrategien
    Persönlichkeit – Position – Professionalität
  • Handlungsempfehlungen
    Erfahrungen – Gebräuche – Tipps

Um einen starken Praxisbezug zur Arbeitsebene in Panama zu gewährleisten, ist das Trainingskonzept mit starkem Praxisbezug angelegt. Dabei werden die konkreten Fragen und Erfahrungen der Teilnehmer aktiv aufgenommen und miteinbezogen. Nützliche Informationen bezüglich des täglichen Lebens in Panama sowie der (Arbeits-)Verhältnisse vor Ort werden klar und verständlich vermittelt.

Die weitere Vorbereitung auf den Kulturraum geschieht in Form von teilnehmerorientierter Reflexionen, kritischen Situationen, Präsentationen, Filmbeiträgen, branchen-spezifischem Erfahrungsaustausch, fachlichem Input, moderierten Diskussionen, Analyse von Fallbeispielen und Rollenspielen.


© A. Maiquez, ATP

Ziel des Panama-Trainings ist es, interkulturelle Managementkompetenz zu schaffen, ein erhöhtes Bewusstsein für wichtige und kritische Situationen zu erzeugen und erfolgsorientierte Handlungsalternativen aufzuzeigen – damit die Teilnehmer in den Chor von Tiger und Bär einstimmen können:

„Oh wie schön ist Panama!“


Andreas Hauser



Wednesday, 12 August 2009

Interculturality: Global Views


Germany:

The Most Popular
Country Worldwide!


To some, the news may come as a surprise. But since the publisher of the information is the English BBC – a country not always in favour of German attitudes throughout history – the source appears to be reliable. Anyway, however unbelievable it may seem, here is the proof: Germany is the most popular country worldwide!

Last year, the BBC World Service Poll surveyed over 13,000 people in 21 countries around the globe. And the results leave no doubt: 61% of the interviewees rate Germany’s influence in the world as mainly positive, while only 15% see it as mainly negative.

On second and third place, respectively, come Canada with 57% / 14% and the United Kingdom with 58% / 19%. The missing data to fill the hundred percent is owed to the answers “depends”, “neutral” or “do not know / no answer”.




With reference to other countries, the results also reflect current political changes on a worldwide scale. Public views of China and Russia have dropped considerably during the past year: For both countries, the negative opinion outweighs the positive impressions. Thanks to the Obama-effect, the USA has gained some ground, but the overall tendencies are still predominantly negative.

The overall perception of Germany has actually grown over the last year, moving from 56% to 61% mainly positive perception. The 2008 poll actually shows the opinion about Deutschland broken down by country. It becomes obvious that the most widespread positive views are found amongst the European neighbours. Interestingly enough, the only two countries where the negative image of Germany prevails are Turkey and Egypt.



For those interested, the published results of the survey can be found under the following links:

BBC World Service Poll 2008

BBC World Service Poll 2009


And for the German-speaking community, here is the respective article published in Der Spiegel in February 2009:

Spiegel online: „Globale Umfrage kürt Deutschland zum beliebtesten Staat“


Well, and what is there to learn in the end? That maybe in the end, Germany is not such a bad place after all… :-)


Andreas Hauser



Monday, 3 August 2009

Interkulturalität in der Sprache


Auf Arabisch
durch den deutschen Tag


Er steht auf fast jedem deutschen Frühstückstisch und jeder Bundesbürger trinkt rund 160 Liter pro Jahr: der Kaffee. Mit dem Produkt, das sich Ende des 16. Jahrhunderts von der arabischen Welt aus in ganz Europa verbreitete, gelangte auch der Begriff, abgeleitet von al-qahwah, zu uns.

Gesüßt wird das braune Getränk gerne mit Zucker,
was sich von al-sukkar herleitet. In weiteren europäischen Sprachen ist der gleiche Wortstamm noch heute gebräuchlich: „sucre“ im Französischen, „azúcar“ im Spanischen, „sugar“ im Englischen und „zucchero“ im Italienischen.



Oder mögen Sie lieber etwas Süßes vom Konditor? Dessen Namen basiert auf al-qand, dem arabischen Wort für Rohrzucker. Oder vielleicht ein Sorbet? Aber natürlich, kommt von shurab („trinken“). Und hinterher ein Schlückchen Alkohol zur Verdauung? Auch das entstammt dem Arabischen, al-kuhl steht für den „Geist des Weines“. Hätten Sie es gewusst?

Doch nicht nur kulinarisch haben die Araber einen bleibenden Eindruck im Deutschen hinterlassen, sondern auch in den Naturwissenschaften. Algebra stammt von al-dschabr („Zusammenfügen gebrochener Teile“) ab, Chemie von al-qimiya, das Elixier ist auf al-iksir („Stein der Weisen“) zurückzuführen, Azimut kommt von al-samt („Weg“) – und selbst die Ziffer ist vom Arabischen sifr („leer“) entlehnt.



Genug der Wissenschaft, wollen Sie lieber verreisen? Dann packen Sie doch einfach Ihren Koffer (al-kufr: „Flechtkorb“), nehmen sich ein Schiff mit einem guten Admiral (al-amir al-bahr: „König des Meeres“) und passen den nächsten Monsun (al-mausim: „Jahreszeit“) ab.

In Ägypten schauen Sie sich die Mumien (al-mumiya: „einbalsamierter
Leichnam“) an, spielen ein bisschen auf der Laute (al-’oud: „Holz“), zahlen dann für die Weiterreise einen hohen Tarif (al-ta’arifa: „Mitteilung“) und gehen auf Safari (al-safar: „Reise“) mit Giraffen (al-zarafa) und Kamelen (al-jamal).



Und wenn Ihnen das nicht reicht, dann fordern Sie doch den König einer einheimischen Rasse (al-ra’as: „Kopf, Ursprung“) zu einem Spiel heraus – aber passen Sie bitte auf, dass Sie ihn nicht gleich Schachmatt (shah mat: „der König starb“) setzen!


Der Text erschien im Mai/Juni-Newsletter von ti communication in Regensburg.


Andreas Hauser